1-912 Bedeutender Empire Schreibschrank
St. Petersburg um 1805/10, Heinrich GAMBS
Pyramidenmahagoni auf Eichen- und Weichholzkorpus furniert, originale Bronzen und Beschläge.
Gerader dreischübiger Korpus auf ebonisierten Klauenfüßen, darüber bündige Schreibklappe mit Segmentfeld, die eine äußerst feine, architektonisch gegliederte Inneneinrichtung mit drei Türfächern freigibt. Während die beiden seitlichen mit Wurzelholz nischenförmig gestaltet sind, figurale Messingappliken aufweisen und je drei Schubladen verbergen befindet sich über dem zentralem Fach mit konturierenden Messingintarsien und sternförmigen Beschlägen eine verspiegelte Schublade mit parkettiertem Boden und einer Balustrade aus Elfenbein. Darüber ein als Stehpult konstruierter Kopfschub. Dreigeteilter Aufsatz mit Türfächern und von Perlstäben eingefassten Füllungsfeldern, seitlich mit getrepptem Abschluss. Das hochgezogene zentrale Fach mit von umlaufendem Eierstab abgesetzter Giebelblende und entsprechend den Schubladen ausgeschnittene ebonisierte Beschlagreserve mit filigraner Bronzemontierung.
Höhe 185/225 cm, Breite 110 cm,Tiefe 53 cm
Lit.: Stratmann-Döhler/Wiese, Jahrhundert Möbel für den Fürstenhof: Karlsruhe, Mannheim, St. Petersburg 1750-1850. Katalog zur Ausstellung im Badischen Landesmusuem Karlsruhe
EUR 54.000,-
Bei diesem seltenen Empiresekretär handelt es sich um ein Werk von höchster Qualität, das Heinrich GAMBS 1765 - 1831 zuzuschreiben ist. GAMBS, ein Röntgenschüler, stammte aus Baden-Baden und hatte sich um 1790 in St. Petersburg niedergelassen. Schon bald hatte er die Gelegenheit höfische Aufträge entgegen nehmen zu dürfen. 1793 bekam er den ersten Auftrag zu einem "bedeutenden Schreibtisch" für die Großherzogin Maria Feodorovna, 1808 fertigte er die Aussteuer der Großfürstin Katharina Pawlowna für ihre Hochzeit mit Prinz Georg von Oldenburg. GAMBS Möbel sind in der Eremitage 1809, 1810 und 1815 nachweisbar.